Die Geschichte von JCM
von Rabbiner Jonathan Magonet
Einleitung
In den späten 60er Jahren kamen ein in London wohnhafter Rabbiner, Lionel Blue, und ein deutscher Pastor, Winfried Maechler, zusammen. Sie trafen sich in London, wo Maechler Pastor der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche war, und ihre Zusammenarbeit setzte sich fort, als Maechler an die Evangelische Akademie in Berlin ging. Was sie in den Dialog einbrachten, war der Wunsch, über die wiederholte Überprüfung deutscher Schuld an der Behandlung der Juden in der Vergangenheit hinauszugehen und stattessen die Frage zu stellen: Gab es etwas, das die Kirche heute für das jüdische Volk tun kann? Vor dem Hintergrund des Nahostkonflikts deutete Rabbiner Blue an, daß es jenseits der unmittelbaren politischen Einheiten Israel und arabische Staaten die drei großen monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam gebe. Sicherlich hätten diese die spirituellen Resourcen, um eine Alternative zu der Gewalt anbieten zu können, die die einzoge Möglichkeit zu sein schien, und vielleicht könnten Christen einen Dialog zwischen Juden und Muslimen vermitteln. Aus dieser Möglichkeit ging eine Anzahl von kleinen Tagungen in Berlin hervor und schließlich die Idee eines Programms, das die zukünftigen religiösen Führungskräfte der drei Religionen während ihrer Studienzeit betraf. Dies führte zur Einrichtung einer jährlichen internationalen Studierendentagung (allgemein bekannt als die JCM-Tagung), die, dank der inspirierten Führung der Direktorin des Hauses, Anneliese Debray, seit ihren Anfängen in einem kleinen katholischen Tagungszentrum, dem Hedwig-Dransfeld-Haus in der Stadt Bendorf in Deutschland stattfand. Als das Haus aus finanziellen Gründen gezwungen war zu schließen, zug die Tagung mit der Unterstützung der VEM (Vereinte Evangelische Mission) nach Wuppertal um.
Einleitung
In den späten 60er Jahren kamen ein in London wohnhafter Rabbiner, Lionel Blue, und ein deutscher Pastor, Winfried Maechler, zusammen. Sie trafen sich in London, wo Maechler Pastor der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche war, und ihre Zusammenarbeit setzte sich fort, als Maechler an die Evangelische Akademie in Berlin ging. Was sie in den Dialog einbrachten, war der Wunsch, über die wiederholte Überprüfung deutscher Schuld an der Behandlung der Juden in der Vergangenheit hinauszugehen und stattessen die Frage zu stellen: Gab es etwas, das die Kirche heute für das jüdische Volk tun kann? Vor dem Hintergrund des Nahostkonflikts deutete Rabbiner Blue an, daß es jenseits der unmittelbaren politischen Einheiten Israel und arabische Staaten die drei großen monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam gebe. Sicherlich hätten diese die spirituellen Resourcen, um eine Alternative zu der Gewalt anbieten zu können, die die einzoge Möglichkeit zu sein schien, und vielleicht könnten Christen einen Dialog zwischen Juden und Muslimen vermitteln. Aus dieser Möglichkeit ging eine Anzahl von kleinen Tagungen in Berlin hervor und schließlich die Idee eines Programms, das die zukünftigen religiösen Führungskräfte der drei Religionen während ihrer Studienzeit betraf. Dies führte zur Einrichtung einer jährlichen internationalen Studierendentagung (allgemein bekannt als die JCM-Tagung), die, dank der inspirierten Führung der Direktorin des Hauses, Anneliese Debray, seit ihren Anfängen in einem kleinen katholischen Tagungszentrum, dem Hedwig-Dransfeld-Haus in der Stadt Bendorf in Deutschland stattfand. Als das Haus aus finanziellen Gründen gezwungen war zu schließen, zug die Tagung mit der Unterstützung der VEM (Vereinte Evangelische Mission) nach Wuppertal um.
Charakter der Tagung
In diesem frühen Stadium wurden gewisse Entscheidungen bezüglich der Verfahrensweise getroffen, die die folgende Entwicklung beeinflussen sollten. Die erste war die, daß man die Tagung darauf beschränkte, nur die drei Religonsgemeinschaften in Europa in Betracht zu ziehen und den Nahostkonflikt nicht direkt anzusprechen, sondern nur insofern als er sich auf die lokalen Gemeinschaften auswirkte.
Eine zweite größere Entscheidung war die, Teilnehmende nur durch persönliche Einladung und nicht durch breite Werbung zu gewinnen sowie sicherzugehen, daß alles, was in der Tagung stattfand, streng vertraulich zu behandeln war. Wir hatten das Gefühl, daß Dialog auf dieser Ebene eine Angelegeheit des persönlichen Engagements war und die Menschen in der Lage sein sollten, dem zu vertrauen, was auch immer sie aus der Erfahrung gewannen, und nicht das Gefühl zu haben, sie seien für eine Art sekundären Zweck benutzt worden. Aus diesem Grund sollte es keine öffentlichen Erklärungen am Ende der Tagung geben, und manchmal mußten wir dem Druck widerstehen, Petitionen bezüglich eines aktuellen Themas im Namen der JCM herauszugeben. Im ähnlichen Sinne bestanden wir darauf, daß die Teilnehmenden persönlich als Individuen sprechen sollten und nicht als ‘Vertreter’ ihrer spezifischen Religion oder Organisation.
Während in den frühen Jahren das Programm größtenteils aus akademischen Vorträgen in der zu der Zeit üblichen Weise bestand, faßten wir nach kurzer Zeit den Beschluß, die Anzahl der formalen Vorträge auf lediglich drei zu begrenzen, einen aus jeder der drei Glaubensrichtungen. Stattdessen konzentrierten wir uns darauf, das Programm um Gesprächsgruppen herum aufzubauen. Diese wurden sorgfältig zusammengestellt, um Ausgewogenheit der Angehörigen der jeweiligen Religionen, Geschlechtergleichheit und, soweit möglich, eine kulturelle Mischung herzustellen. Ein Grundzug bei allen Aspekten des Programms war, darauf zu bestehen, daß alles in die zwei Tagungssprachen Deutsch und Englisch übersetzt wurde. In der Praxis wurde eine Übersetzung in die andere Sprache am Anfang der öffentlichen Vorträge ausgeteilt. Wichtiger für den tatsächlichen Dialogprozeß selbst war die Regel, alles, was in den Gesprächsgruppen gesagt wurde, zu übersetzen. Dies belastete diejenigen, die mit der Aufgabe betraut waren, beträchtlich und verzögerte offensichtlich das Gespräch, aber die langfristigen Vorteile waren bedeutend. Auf die Übersetzung zu warten bedeutete, daß die Leute Zeit hatten, ihre Antword sorgfältig zu überdenken und nicht sofort zu reagieren. Darüberhinaus geht es im Dialog ebensosehr darum, zuhören zu lernen, wie darum, die eigenen Ansichten darzustellen, und diese Übersetzungsübung förderte den Erwerb dieser wichtigen Fähigkeit.
Eine spätere Entwicklung bestand darin, Gelegenheiten zu informeller Auseinandersetzung durch Workshops anzubieten, die man auswählen konnte. Dies schloß anfänglich Übungen in nonverbaler Kommunikation ein wie meditativen Tanz oder Kunst. Dies wurde später auf gemeinsames Studium unserer heiligen Texte ausgeweitet. Ein Nachmittag in der Woche ist für einen Ausflug zu einem lokalen Ort vorbehalten, der für die drei Religionsgemeinschaften von Interesse ist, und dies stellt auch eine Unterbrechung der Intensität des Programmes dar. Ein Kabarett der Teilnehmenden am Abschlußabend enthüllt eine Anzahl unerwarteter Talente.
Was die Vorträge betrifft, so luden wir jeden Referenten ein, sich aus der Perspektive ihrer jeweiligen Religion auf dasselbe Thema zu konzentrieren. Der Gedanke war, daß sich einzigartige Züge und Verschiedenheiten natürlich aus den spezifischen Perspektiven der Referenten ergeben würden, statt sie versuchen zu lassen, ihre Ansichten über die ‘anderen’ Religionen darzulegen. In der Tat wurden die Referenten ermutigt, persönlich zu sprechen, und wir haben versucht, Referenten auf Menschen zu beschränken, die zuvor zumindest an einer JCM-Tagung teilgenommen und den speziellen Ansatz erfahren und verstanden hatten.
In diesem frühen Stadium wurden gewisse Entscheidungen bezüglich der Verfahrensweise getroffen, die die folgende Entwicklung beeinflussen sollten. Die erste war die, daß man die Tagung darauf beschränkte, nur die drei Religonsgemeinschaften in Europa in Betracht zu ziehen und den Nahostkonflikt nicht direkt anzusprechen, sondern nur insofern als er sich auf die lokalen Gemeinschaften auswirkte.
Eine zweite größere Entscheidung war die, Teilnehmende nur durch persönliche Einladung und nicht durch breite Werbung zu gewinnen sowie sicherzugehen, daß alles, was in der Tagung stattfand, streng vertraulich zu behandeln war. Wir hatten das Gefühl, daß Dialog auf dieser Ebene eine Angelegeheit des persönlichen Engagements war und die Menschen in der Lage sein sollten, dem zu vertrauen, was auch immer sie aus der Erfahrung gewannen, und nicht das Gefühl zu haben, sie seien für eine Art sekundären Zweck benutzt worden. Aus diesem Grund sollte es keine öffentlichen Erklärungen am Ende der Tagung geben, und manchmal mußten wir dem Druck widerstehen, Petitionen bezüglich eines aktuellen Themas im Namen der JCM herauszugeben. Im ähnlichen Sinne bestanden wir darauf, daß die Teilnehmenden persönlich als Individuen sprechen sollten und nicht als ‘Vertreter’ ihrer spezifischen Religion oder Organisation.
Während in den frühen Jahren das Programm größtenteils aus akademischen Vorträgen in der zu der Zeit üblichen Weise bestand, faßten wir nach kurzer Zeit den Beschluß, die Anzahl der formalen Vorträge auf lediglich drei zu begrenzen, einen aus jeder der drei Glaubensrichtungen. Stattdessen konzentrierten wir uns darauf, das Programm um Gesprächsgruppen herum aufzubauen. Diese wurden sorgfältig zusammengestellt, um Ausgewogenheit der Angehörigen der jeweiligen Religionen, Geschlechtergleichheit und, soweit möglich, eine kulturelle Mischung herzustellen. Ein Grundzug bei allen Aspekten des Programms war, darauf zu bestehen, daß alles in die zwei Tagungssprachen Deutsch und Englisch übersetzt wurde. In der Praxis wurde eine Übersetzung in die andere Sprache am Anfang der öffentlichen Vorträge ausgeteilt. Wichtiger für den tatsächlichen Dialogprozeß selbst war die Regel, alles, was in den Gesprächsgruppen gesagt wurde, zu übersetzen. Dies belastete diejenigen, die mit der Aufgabe betraut waren, beträchtlich und verzögerte offensichtlich das Gespräch, aber die langfristigen Vorteile waren bedeutend. Auf die Übersetzung zu warten bedeutete, daß die Leute Zeit hatten, ihre Antword sorgfältig zu überdenken und nicht sofort zu reagieren. Darüberhinaus geht es im Dialog ebensosehr darum, zuhören zu lernen, wie darum, die eigenen Ansichten darzustellen, und diese Übersetzungsübung förderte den Erwerb dieser wichtigen Fähigkeit.
Eine spätere Entwicklung bestand darin, Gelegenheiten zu informeller Auseinandersetzung durch Workshops anzubieten, die man auswählen konnte. Dies schloß anfänglich Übungen in nonverbaler Kommunikation ein wie meditativen Tanz oder Kunst. Dies wurde später auf gemeinsames Studium unserer heiligen Texte ausgeweitet. Ein Nachmittag in der Woche ist für einen Ausflug zu einem lokalen Ort vorbehalten, der für die drei Religionsgemeinschaften von Interesse ist, und dies stellt auch eine Unterbrechung der Intensität des Programmes dar. Ein Kabarett der Teilnehmenden am Abschlußabend enthüllt eine Anzahl unerwarteter Talente.
Was die Vorträge betrifft, so luden wir jeden Referenten ein, sich aus der Perspektive ihrer jeweiligen Religion auf dasselbe Thema zu konzentrieren. Der Gedanke war, daß sich einzigartige Züge und Verschiedenheiten natürlich aus den spezifischen Perspektiven der Referenten ergeben würden, statt sie versuchen zu lassen, ihre Ansichten über die ‘anderen’ Religionen darzulegen. In der Tat wurden die Referenten ermutigt, persönlich zu sprechen, und wir haben versucht, Referenten auf Menschen zu beschränken, die zuvor zumindest an einer JCM-Tagung teilgenommen und den speziellen Ansatz erfahren und verstanden hatten.
Themen der Tagungen
Bei den Themen, die im Laufe der Jahre behandelt wurden, waren unter anderem folgende:Between two worlds: Living with the difficulties presented by different languages, cultures and social expectations.
Spiritualität und Wissen miteinander teilen
Von Anfang an gingen wir sicher, daß das Organisationsteam aus einer gleichen Anzahl von Personen aus jeder der drei Glaubensrichtungen bestand, damit die Planung und Leitung der Tagung bereits ein Modell der Prinzipien sein konnte, die wir im Programm selbst fördern wollten. Obwohl dies selbstverständlich scheint, wurden zu der Zeit die meisten solcher Programme von einer der Glaubensrichtungen organisisert, die die anderen einluden, an dem Programm teilzunehmen, das sie entworfen hatten.
In frühen Gesprächen ging es um die Frage, wie wir die Gottesdienste der drei Religionen begehen sollten und ob wir versuchen sollten, eine Art gemeinsamen interreligiösen Gottesdienst zu entwickeln. Wir entschieden uns gegen einen solchen Versuch, und stattessen organisiert jede Gemeinschaft ihren eigenen Gottesdienst, aber mit einer offenen Einladung an die anderen, dabeizusein und in dem Maße teilnzunehmen, wie sie sich wohl dabei fühlten. Besonders am Wochenende, nach einer Woche mit intensivem Programm, wurden der muslimische Freitagsgottesdienst am Nachmittag, gefolgt von den jüdischen Schabbatgottesdiensten am Abend und am Morgen und dem christlichen Gottsdienst am Sonntag Morgen demkwürdige gemeinsame Erfahrungen. Der eine Bereich, wo wir das Gefühl hatten, eine spirituelle Gemeinsamkeit zu finden, war in der Stille, und jeder Morgen beginnt mit der Lesung eines Texts der drei Religionen, gefolgt von einer stillen Meditation.
Als sich herausstellte, daß viele derjenigen, die kamen, Informationen hatten, die sie außerhalb des unmittelbaren offiziellen Programms mit anderen teilen wollten, führten wir eine ‘Speakers’ Corner’ nach dem Muster des Londoner Hyde Park ein, wo eine Anzahl solcher Vorträge zur gleichen Zeit gehalten werden und die Leute entscheiden können, ob sie teilnehmen wollen oder nicht. Von Zeit zu Zeit wurden Einführungskurse in Hebräisch und Arabisch gehalten.
Einer der besonderen Züge der Tagung ist die Teilnahme von Familien und die Bereitstellung eines Kinderprogramms. Das bedeutet, daß die Tagung selbst effektiv eine normale Gemeinschaft wird, wo die Kinder oft die persönlichen Kontakte über religiöse und kulturelle Grenzen hinweg erleichtern.
Bei den Themen, die im Laufe der Jahre behandelt wurden, waren unter anderem folgende:Between two worlds: Living with the difficulties presented by different languages, cultures and social expectations.
- Zwischen zwei Welten: Leben mit den Schwierigkeiten, die verschiedene Sprachen, Kulturen und gesellschaftliche Erwartungen darstellen.
- Sind wir Gefangene unserer Geschichte?
- Tradition und Veränderung.
- Erziehung in unserer Religionsgemeinschaft.
- Interreligiöser Dialog in Konfliktsituationen.
- Macht und Autorität in den religiösen Traditionen.
- Gebrauch und Mußbrauch religiöser Sprache.
- Noch zu gebrauchen? Haben die Religionsgemeinschaften der Gesellschaft noch etwas anzubieten?
- Jung, begabt und religiös. Was erwarten wir von unserer Tradition und unserer Gesellschaft?
Spiritualität und Wissen miteinander teilen
Von Anfang an gingen wir sicher, daß das Organisationsteam aus einer gleichen Anzahl von Personen aus jeder der drei Glaubensrichtungen bestand, damit die Planung und Leitung der Tagung bereits ein Modell der Prinzipien sein konnte, die wir im Programm selbst fördern wollten. Obwohl dies selbstverständlich scheint, wurden zu der Zeit die meisten solcher Programme von einer der Glaubensrichtungen organisisert, die die anderen einluden, an dem Programm teilzunehmen, das sie entworfen hatten.
In frühen Gesprächen ging es um die Frage, wie wir die Gottesdienste der drei Religionen begehen sollten und ob wir versuchen sollten, eine Art gemeinsamen interreligiösen Gottesdienst zu entwickeln. Wir entschieden uns gegen einen solchen Versuch, und stattessen organisiert jede Gemeinschaft ihren eigenen Gottesdienst, aber mit einer offenen Einladung an die anderen, dabeizusein und in dem Maße teilnzunehmen, wie sie sich wohl dabei fühlten. Besonders am Wochenende, nach einer Woche mit intensivem Programm, wurden der muslimische Freitagsgottesdienst am Nachmittag, gefolgt von den jüdischen Schabbatgottesdiensten am Abend und am Morgen und dem christlichen Gottsdienst am Sonntag Morgen demkwürdige gemeinsame Erfahrungen. Der eine Bereich, wo wir das Gefühl hatten, eine spirituelle Gemeinsamkeit zu finden, war in der Stille, und jeder Morgen beginnt mit der Lesung eines Texts der drei Religionen, gefolgt von einer stillen Meditation.
Als sich herausstellte, daß viele derjenigen, die kamen, Informationen hatten, die sie außerhalb des unmittelbaren offiziellen Programms mit anderen teilen wollten, führten wir eine ‘Speakers’ Corner’ nach dem Muster des Londoner Hyde Park ein, wo eine Anzahl solcher Vorträge zur gleichen Zeit gehalten werden und die Leute entscheiden können, ob sie teilnehmen wollen oder nicht. Von Zeit zu Zeit wurden Einführungskurse in Hebräisch und Arabisch gehalten.
Einer der besonderen Züge der Tagung ist die Teilnahme von Familien und die Bereitstellung eines Kinderprogramms. Das bedeutet, daß die Tagung selbst effektiv eine normale Gemeinschaft wird, wo die Kinder oft die persönlichen Kontakte über religiöse und kulturelle Grenzen hinweg erleichtern.
Einige abschließende Bemerkungen
Trotz der wachsenden Anzahl von Tagungen und Programmen, die sich mit der Beziehung der drei Religionen befassen, bleibt die JCM einzigartig in der Qualität und Intensität der Begegnung, die sie bietet. Eine Woche zusammen zu verbringen, um sowohl persönliche und die Gemeinschaft betreffende Themen in einem ‘sicheren Raum’ zu erkunden ist ein Luxus, den sich wenige leisten können. Was es hervorhebt ist, daß auf einer bestimmten Ebene Dialog als Selbstzweck betrachtet werden sollte und nicht nur ein Mittel, um ein äußeres Ziel zu erreichen. Es mag wohl sein, daß solche äußeren Fragen für viele ein Motiv darstellen, teilzunehmen, aber wenn das Programm mit Integrität durchgeführt wird und im Vertrauen auf seinen langfristigen Wert und nicht auf unmittelbare Ergebnisse, dann kann die Wirkung tief und dauerhaft sein. Generationen von Führungskräften der drei Glaubensrichtungen haben ihre Erfahrungen in ihre jeweiligen Gemeinschaften mitgenommen und haben ein Netzwerk persönlicher Freunde und erreichbarer Ressourcen geschaffen, das abrufbar ist, wenn es gebraucht wird, und die Wahrscheinlichkeit ist groß, daß ein solcher Bedarf in unserer zerbrochenen Welt entsteht.
Europa ist einer der wenigen Orte, wo sich alle drei Religionen auf der gleichen Ebene begegnen und ähnlichen Herausforderungen seitens einer fortgeschrittenen und größtenteils säkularen Gesellschaft ausgesetzt sind. Man kann also in Europa viel erreichen, was gegenseitiges Verständnis und gemeinsames Nachdenken über die Einstellungen unserer jeweiligen Traditionen zueinander betrifft. Das bedeutet auch eine große Verantwortung, solche Programme zu vermehren. Wenn die Tagung selbst bewußt apolitisch und unabhängig ist, gehen diejenigen, die teilgenommen haben, mit einem Maß an Erfahrung von einer tiefen Begegnung mit dem ‘anderen’ weg, das sich auf ihre Haltung in vielen anderen Zusammenhängen auswirkt. Der Preis ist allerdings oft ein Grad an Entfremdung von den oberflächlichen Urteilen, die immer noch zu finden sind, wenn man in seine angestammte Gemeinschaft zurückkehrt. In gewisser Weise ist es während des ‘Wiedereintritts’, daß die härteste persönliche Dialogarbeit beginnt.
Vor vielen Jahren stellte Rabbiner Lionel Blue die Frage: ‘Wir haben Schulen, in denen wir lernen, wie man Krieg führt. Wo sind die Schulen, in denen wir lernen, wie man Frieden führt?’ Auf ihre einzigartige Weise hat die JCM-Tagung einen kleinen Beitrag zu einer Antwort darauf geleistet, was wirklich eine Frage und eine Herausforderung an uns alle ist.
Trotz der wachsenden Anzahl von Tagungen und Programmen, die sich mit der Beziehung der drei Religionen befassen, bleibt die JCM einzigartig in der Qualität und Intensität der Begegnung, die sie bietet. Eine Woche zusammen zu verbringen, um sowohl persönliche und die Gemeinschaft betreffende Themen in einem ‘sicheren Raum’ zu erkunden ist ein Luxus, den sich wenige leisten können. Was es hervorhebt ist, daß auf einer bestimmten Ebene Dialog als Selbstzweck betrachtet werden sollte und nicht nur ein Mittel, um ein äußeres Ziel zu erreichen. Es mag wohl sein, daß solche äußeren Fragen für viele ein Motiv darstellen, teilzunehmen, aber wenn das Programm mit Integrität durchgeführt wird und im Vertrauen auf seinen langfristigen Wert und nicht auf unmittelbare Ergebnisse, dann kann die Wirkung tief und dauerhaft sein. Generationen von Führungskräften der drei Glaubensrichtungen haben ihre Erfahrungen in ihre jeweiligen Gemeinschaften mitgenommen und haben ein Netzwerk persönlicher Freunde und erreichbarer Ressourcen geschaffen, das abrufbar ist, wenn es gebraucht wird, und die Wahrscheinlichkeit ist groß, daß ein solcher Bedarf in unserer zerbrochenen Welt entsteht.
Europa ist einer der wenigen Orte, wo sich alle drei Religionen auf der gleichen Ebene begegnen und ähnlichen Herausforderungen seitens einer fortgeschrittenen und größtenteils säkularen Gesellschaft ausgesetzt sind. Man kann also in Europa viel erreichen, was gegenseitiges Verständnis und gemeinsames Nachdenken über die Einstellungen unserer jeweiligen Traditionen zueinander betrifft. Das bedeutet auch eine große Verantwortung, solche Programme zu vermehren. Wenn die Tagung selbst bewußt apolitisch und unabhängig ist, gehen diejenigen, die teilgenommen haben, mit einem Maß an Erfahrung von einer tiefen Begegnung mit dem ‘anderen’ weg, das sich auf ihre Haltung in vielen anderen Zusammenhängen auswirkt. Der Preis ist allerdings oft ein Grad an Entfremdung von den oberflächlichen Urteilen, die immer noch zu finden sind, wenn man in seine angestammte Gemeinschaft zurückkehrt. In gewisser Weise ist es während des ‘Wiedereintritts’, daß die härteste persönliche Dialogarbeit beginnt.
Vor vielen Jahren stellte Rabbiner Lionel Blue die Frage: ‘Wir haben Schulen, in denen wir lernen, wie man Krieg führt. Wo sind die Schulen, in denen wir lernen, wie man Frieden führt?’ Auf ihre einzigartige Weise hat die JCM-Tagung einen kleinen Beitrag zu einer Antwort darauf geleistet, was wirklich eine Frage und eine Herausforderung an uns alle ist.